Viele Motorradfahrer freuen sich bereits auf die neue Motorradsaison. Doch wer monatelang die Maschine nicht angerührt hat, sollte nach einem Rat des ADAC vor dem Start erst einmal Körper und Geist eine gewisse Warmlaufphase gönnen.
ADAC-Tipps fürs Motorradfahren nach der Winterpause
- Fahrtechnik und Reaktion sind anfangs nicht schon sofort wieder so gut, wie am Ende der letzten Saison. Motorradfahren verlernt man zwar nicht, aber das Gefühl für das sichere Handling der Maschine, besonders in kritischen Situationen, lässt ohne ständige Praxis nach. Wichtig ist, dass man richtiges Bremsen, nötige Schräglage und rechtzeitiges Reagieren allmählich Schritt für Schritt perfektioniert. Im eigenen Interesse sollten vor Beginn der ersten Ausfahrt einige Fahr- und Bremsübungen gemacht werden. Dazu eignen sich am besten Verkehrsübungsplätze.
- Zum Eingewöhnen nur kurze Ausfahrten unternehmen; für anschließende längere Touren nicht gleich schwere Bergstrecken wählen, sondern erst im Flachland wieder "einrollen". Im Frühjahr sind die Tage noch recht kurz. Deshalb die Länge der Touren richtig planen.
- Nicht an der Kleidung sparen, auch wenn die Frühlingssonne schon kräftig einheizt. Helm, Handschuhe, warme Kombi und Nierenschutz sind auch bei angenehmen Frühlingstemperaturen nötig, denn im Schatten kann es noch empfindlich kalt sein. Klamme Hände und Füße sind die schlechtesten Voraussetzungen für sicheres Fahren. Ist das Helmvisier verkratzt, sollte man es rechtzeitig vor dem Start der Saison austauschen.
- Daran denken, dass sich die Autofahrer noch nicht auf die Motorradfahrer eingestellt haben. Während der kalten, motorradlosen Jahreszeit haben viele Autofahrer den partnerschaftlichen Umgang mit Bikern verlernt. Für Motorradfahrer heißt das, zu Beginn der Saison im eigenen Interesse besonders vorsichtig fahren.
- Aber auch Autofahrer sollten sich jetzt wieder verstärkt auf motorisierte Zweiradfahrer einstellen und auf sie Rücksicht nehmen. Das Beschleunigungsvermögen von Motorrädern wird häufig unterschätzt, und die wenigsten Autofahrer sind sich darüber im klaren, wie schwer es ist, mit einem Motorrad schnell auszuweichen oder zu bremsen.
ÖAMTC-Tipps zum Auswintern des Motorrades
Am Beginn der neuen Motorrad-Saison muss eine gründliche Reinigung der Maschine stehen. "Mit Abstauben des Motorrades alleine ist es nicht getan", weiß ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl, der auch gleich die wichtigsten Tipps parat hat:
- Wenn man die Reinigung mit einem Dampf- oder Hochdruckstrahler durchführt, darf man die Düsen nicht zu nahe an das Motorrad halten und nicht unter den Tank sprühen, damit die Elektrik nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
- Reifenluftdruck prüfen, da den Winter über immer ein wenig verloren geht.
- Gegebenenfalls Kette mit einem Kettenfettspray schmieren.
- Die Seilzüge von Kupplung, Bremsen und Gasbetätigung können meist einige Tropfen Öl vertragen damit sie sich wieder geschmeidig betätigen lassen.
- Die Batterie sollte geladen werden damit der Motor leichter anspringt. Beim Einbau ist zu beachten, dass zuerst Pluskabel dann Massekabel angeschlossen werden und dass der Entlüftungsschlauch korrekt verlegt wird. Wenn das Motorrad über den Winter im Freien geparkt worden ist, sollte man Zündschloss und Schalter mit einem Spritzer MOS 2-Spray behandeln.
- Wenn die Vergaser im Herbst entleert wurden, dauert es nur kurz bis sie sich mit frischem Sprit füllen und der Motor wird nach einigen Versuchen verlässlich anspringen. Wer alten Sprit in den Vergasern hat bringt den Motor oft nur unter Anwendung von Startersprays zum Anspringen.
- Vor der ersten Ausfahrt müssen auch alle Funktionen, die Beleuchtung, die Blinker, das Bremslicht und die Hupe überprüft werden.
ADAC-Tipps zum Auswintern des Motorrades
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