Erst mal so nebenbei: Alle Hondas ab Baujahr 1976 vertragen bleifrei ohne Einschränkungen!
Benzin, Super, SuperPlus, V-Power unterscheiden sich durch die Oktanzahl. Diese gibt die sogenannte Klopffestigkeit an. "Klopfen" ist eine ungewollte und somit unkontrollierte Selbstenzündung des Kraftstoff/Luftgemischs im Motor. Dies kann dazu führen, dass der Motor Schaden nimmt.
Je höher die Verdichtung, desto höher muss auch die Klopffestigkeit sein. Motoren, die Klopfsensoren haben, können den Zündzeitpunkt so einstellen, dass es nicht zu der Selbstentzündung kommt. (bei z.B. schlechter Krafstoffqualität)
Diese Motoren mit Klopfsensoren kann man oft entweder mit Benzin oder Super fahren. Mit Super haben diese auch mehr Leistung, da die Zündung später erfolgen kann. Denn mehr Leistung holt man durch höhere Verdichtung raus. Späterer Zündzeitpunkt heisst auch höhere Verdichtung.
Wenn Du keine Klopfregelung an Deinem Motorrad hast und es bei Normalbenzin auch nicht zum klopfen kommt, ist es egal, ob Du Benzin, Super, SuperPlus oder auch V-Power tankst.
Super hat mit zwar mit 43000 kJ/kg einen etwas höheren spezifischen Heizwert als Benzin (42700 kJ/kg), aber das wird sich wohl kaum bemerkbar machen.
Warum gibt es Benzine mit unterschiedlichen Oktanzahlen?
"Klopffestigkeit" heist das Zauberwort. Und das ist?:
Die Einspritzdüse spritzt während des Ansaugtaktes eine genau dosierte Menge Sprit in den Ansaugkanal, der dann mit der Luft in den Zylinder gesaugt wird. Beim anschließenden Verdichten erwärmt sich die Luft (Gasgesetze). Ist die Verdichtung des Motors nun hoch (z.B. 11:1) kann die Temperatur des Benzin/Luftgemisches durchaus so hoch sein, dass sich das Gemisch von selbst entzündet (unkontrolliert), bevor die Zündkerze die Verbrennung kontrolliert einleitet. Diesen Vorgang nennt man dann "Klopfen", hört sich scheusslich an, ein metallisches "Klicken".
Und das ist der Punkt. Das Klicken ist wirklich metallisch und kommt u.a. von der Reibung der Gleitlager.
Man muss sich vorstellen, dass der Kolben beim Komprimieren gegen ein explodierendes Gasgemisch arbeitet. Die Drücke, die dann auftreten, sind enorm. Einhergehend damit ist eine extreme Belastung von Pleul und Kurbelwellenlagern nebst deren Bauteile. Vor allem bei niederigen Drehzahlen.
Früher hat es geheissen: Hoch verdichtet (über 10:1)= 96 Oktan (oder höher), niedrig verdichtet 91 Oktan.
Bei den heutigen (modernen) Motoren sollen die "Klopfsensoren" ein Klingeln des Motors und damit erhöhten Verschleiss bis hin zu kapitalen Motorschäden verhindern.
Dumm ist nur, dass der Klopfsensor erst dann was messen kann, wenn es schon klopft!
Die Elektronik nimmt dann die Einspritzmenge zurück weil das magerere Gemisch nicht so zündwillig ist. Das merkst du sehr wohl an der Motorleistung, wenn du dem Motor mal richtig Leistung abverlangst.
Zumal auch der Zündzeitpunkt in Richtung "spät" verstellt wird.
Ach und als Letztes: Shell V-Power ist Voodoo-Zauber!
Quelle: http://WWW.HONDA-BOARD.DE
Autor: taffi53
<hr>und dann noch:
Quelle: http://www.racingmito.de/allgemeines/be ... icht19.htm
Kraftstoffe
Ein Begriff, der allen geläufig ist, ist die Oktanzahl (ROZ), die das Benzin hinsichtlich seiner Selbstentzündungseigenschaft beschreibt.
Eine hohe ROZ sagt aus, dass der Kraftstoff eine hohe Selbstentzündungstemperatur hat und damit für hochverdichtende Motoren geeignet ist. Beim Ottomotor soll die Gemischzündung nämlich kontrolliert durch die Zündkerze erfolgen und nicht durch Selbstentzündung bei hohen Verdichtungstemperaturen.
Unkontrollierte Zündungen durch minderwertiges Benzin (ROZ zu niedrig) führen zu abnormal hohem Gasdruck, da sich das Gemisch in der komprimierten "heißen" Luft an mehreren Stellen gleichzeitig entzünden kann und es entstehen 2 Flammenfronten. Wenn diese aufeinander treffen entsteht ein enormer Druckanstieg der weit über dem normalen Druck im Zylinder liegt. Dadurch wird der Motor, insbesondere der Kurbeltrieb überlastet. Akustisch macht sich der Vorgang durch "Klopfen" bemerkbar und kann bei Ignoranz mit einem kapitalen Motorschaden enden.
Um die für moderne Motoren erforderliche hohe Klopffestigkeit zu erhalten, werden dem nicht sonderlich klopffesten Grundbenzin Additive beigemischt, die die ROZ erhöhen. Festgestellt wird die Oktanzahl in einem speziellen Prüfmotor, in dem ein Gemisch aus Heptan (ROZ 0) und Oktan (ROZ 100) solange angepasst wird, bis es die gleiche Klopffestigkeit wie das zu prüfende Benzin erreicht hat.
Das allgemein übliche Antiklopfmittel war früher Bleitetraäthyl, das auch vereinfacht als Blei bezeichnet wird. Eine besondere Eigenschaft dieses Additivs war es außerdem, leichte Rückstände aus Blei im Verbrennungsraum zu hinterlassen.
Dieser Belag aus weichem Metall hat gute Dämpfungs- und Notschmierungseigenschaften. Speziell an den hart strapazierten Ventilsitzflächen wirken die Bleiablagerungen verschleißmindernd. So erklärt sich, dass für einige ältere Motoren bis heute die Verwendung von verbleiten Benzinen dringend empfohlen wird.
Wegen der Nichteignung für Katalysatoren und wegen der hohen Giftigkeit von Bleiverbindungen musste aber seit den achtziger Jahren die Verwendung von Bleitetraäthyl reduziert werden und neue bleifreie Benzinsorten wurden eingeführt. In Österreich ist inzwischen auch Super Plus komplett bleifrei. Besitzer alter Fahrzeuge, die den Bleizusatz benötigen, müssen inzwischen zusätzliche Additive (gibt es bei der Tankstelle) zum Benzin mischen.
Es gibt heute 3 verschiedene Benzinsorten:
Normalbenzin, 91 Oktan
Superbenzin, 95 Oktan
Super Plus, 98 Oktan
Beim Motorrad ist es egal, welche Benzinsorte man verwendet solange die Oktanzahl hoch genug ist (Betriebsanleitung). Die meisten Motorräder kommen mit Superbenzin aus. Eine höhere Oktanzahl hat weder positive noch negative Auswirkungen auf den Motor.
Quelle: http://www.racingmito.de/allgemeines/be ... icht19.htm
Benzin, Sprit, Kraftstoffe
Re: Benzin, Sprit, Kraftstoffe
Schöne detaillierte Erklärung!
Derartige vernünftige Zusammenfassungen speziellen Wissens finde ich immer gut!
Mein Mopped bekommt seit jeher Super Bleifrei (mische meinen Sprit (Verhältnis 1:50) generell selbst)!
Nur für meine Modellautos (Zweitakt-Benzinmotoren mit Standard-Verdichtung 14:1 und Drehzahlen bis 20000 U/min) nutze ich V-Power als Treibstoff!
Der Verbrauch/Kosten sind dabei recht überschaubar!
MfG
Danilo
Derartige vernünftige Zusammenfassungen speziellen Wissens finde ich immer gut!
Mein Mopped bekommt seit jeher Super Bleifrei (mische meinen Sprit (Verhältnis 1:50) generell selbst)!
Nur für meine Modellautos (Zweitakt-Benzinmotoren mit Standard-Verdichtung 14:1 und Drehzahlen bis 20000 U/min) nutze ich V-Power als Treibstoff!
Der Verbrauch/Kosten sind dabei recht überschaubar!
MfG
Danilo